Vor einigen Wochen war ich (Jakob) endlich wieder zurück in Uganda und konnte endlich, die MOTCOM Kids School nach anderthalb Jahren wieder besuchen. In dieser Zeit hat sich viel verändert, und ich freue mich, euch von meinen Eindrücken und Erlebnissen zu berichten.
Generelle Situation
Die Schule läuft nach wie vor ziemlich erfolgreich. In den letzten Wochen haben die Schülerinnen und Schüler ihre Schulferien gehabt und sind nach und nach in den ersten Schulwochen zurückgekehrt. Von außen betrachtet ist die Schule wie jede andere in Uganda auch. Aktuell zählt die Schule rund 155 Schülerinnen und Schüler. Unser Team hat sich innerhalb der anderthalb Jahre auch erheblich vergrößert, und wir haben jetzt fünf Lehrerinnen und Lehrer sowie einen Schulleiter. Weitere Informationen zu unserem Team findet ihr auf unserer Teamseite.
Verbesserungen auf dem Schulgelände
Auch auf dem Schulgelände gab es einige Verbesserungen. Im früheren Lagerraum befinden sich jetzt zwei neue Klassenräume, in denen die Schülerinnen und Schüler der Baby, Middle und Top Class unterrichtet werden. Die Küche wurde ebenfalls erheblich verbessert und ist nun in einem eigenen, abschließbaren Gebäude untergebracht, um die Lagerung der Kochutensilien sicherzustellen. Ein Holzunterstand schützt das Brennholz vor Nässe. Rechts neben der Küche wurde eine betonierte Fläche eingerichtet, auf der Teller, Tassen und Pfannen abgewaschen werden. Das Abwasser fließt dabei Vorgaben gerecht in ein Abwasserloch vor der Küche. Die dabei entstandene betonierte Fläche wird nun hauptsächlich für die Essensausgabe genutzt.
Wasserversorgung
Ein bedeutender Fortschritt ist der große Wassertank, der neben dem Hauptgebäude aufgestellt wurde. Dieser Tank sammelt Regenwasser von den Dachrinnen. Obwohl die Regenrinne nur einen kleinen Teil des Dachs abdeckt, war der Tank bei meinem Besuch gut gefüllt. Diese Verbesserung erleichtert den Schulalltag erheblich, da nicht mehr täglich Wasser in Kanistern geholt werden muss.
Schuluniformen
In Uganda sind Schuluniformen eigentlich Pflicht. Seit Anfang des Jahres haben wir nach Möglichkeiten gesucht, Schuluniformen für jedes Kind zu finanzieren. Dies erwies sich bisher als schwierig. Ein Schneider nahm zu Beginn des Jahres die Maße aller Kinder auf und entwarf einen Vorschlag für die Uniform. Den Eltern wurde dann die Möglichkeit gegeben, die Uniformen für ihre Kinder beim Schneider zu bestellen. Und es ist kaum zu glauben, aber jetzt tragen bereits etwa die Hälfte der Kinder die MOTCOM Kids School Uniform. Dies ist natürlich vor allem unserer Administratorin Agnes und den Eltern zu verdanken. Alle sind sehr dankbar für die Schule und viele sehen es in ihrer Verantwortung, einen Beitrag, wie zum Beispiel die Schuluniform, zu leisten.
Im Verlaufe meines Aufenthalts in der Schule habe ich generell viel Dankbarkeit erlebt. Die Kinder, die Eltern und auch die Lehrerinnen und Lehrer sind überaus dankbar für die Schule und wissen, dass sie die Schule und all die Unterstützung den Spendern und Spenderinnen hier in Deutschland zu verdanken haben. Besonders berührend fand ich den Schulgottesdienst. Alle Schülerinnen und Schüler versammelten sich in unserem größten Klassenraum, während ein Pfarrer den Gottesdienst leitete. Zum Abschluss trug eine Schülerin ein herzliches Gebet vor, in dem sowohl dem gesamten Schulteam als auch allen Menschen in Deutschland, die die Schule unterstützen, ausführlich gedankt und alle gebetet wurde.
Während meinen Wochen in der Schule war deutlich spürbar, wie wohl sich die Kinder dort fühlen. Sie schätzen ihre Lehrerinnen und Lehrer sehr und ich konnte miterleben, wie viel Freude und Begeisterung sie am Unterricht haben. Selbst wenn ich die Kinder nur durch meine Anwesenheit im Klassenzimmer abgelenkt habe, war die Motivation und der Spaß am Lernen der Kinder förmlich spürbar. Und natürlich war bei allen die Begeisterung am größten, wenn es ums Malen im Kunstunterricht ging. Einmal sollten sie ihre eigene Zukunft und ihre Träume malen, und es war spannend zu sehen, wie viele davon träumen, eines Tages Lehrerinnen oder Lehrer an der MOTCOM Kids School, Krankenschwester oder sogar Piloten zu werden.
Für viele dieser Kinder bedeutet die Schule weit mehr als nur Bildung. Viele Schülerinnen und Schüler erleben täglich schwierige Situationen außerhalb der Schule. Daher ist es von großer Bedeutung, dass die Schule für sie ein sicherer und geschützter Ort ist.
Besonders in Erinnerung ist mir auch der Wunsch vieler Kinder, den ganzen Tag in der Schule verbringen zu können, anstatt nach Hause zurückzukehren. Als ich mich in der Pause mit einigen unterhalten habe, haben sie gefragt, ob ich nicht auch ein Schlafsaal bauen könnte, damit sie den ganzen Tag hier sein können und nicht nach Hause müssten. Die Kinder lieben die Schule wirklich und das gesamte Team macht diese Schule zu diesem sicheren Ort, der für die Kinder extrem wichtig ist. Und das trotz der stetigen Herausforderungen und begrenzten Ressourcen, die das Team, tagtäglich bewältigen muss.
Es geht weiter!
Wir sind überaus dankbar, dass die Reise der Schule weitergeht. Die Schule entwickelt sich trotz Herausforderungen stetig weiter, und das dank eurer wertvollen Unterstützung. Es gibt neue Herausforderungen, die zukünftig auf uns zukommen werden, aber dazu mehr in einem späteren Beitrag.
Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die die MOTCOM Kids School unterstützen. Euer Beitrag macht einen enormen Unterschied im Leben dieser Kinder und hilft ihnen auf dem Weg zu einer besseren Zukunft. Wir sind voller Dankbarkeit für eure Unterstützung und freuen uns auf die gemeinsame Weiterentwicklung der Schule.